Was ist ein Kletterdreieck?
Ein Kletterdreieck, auch Pikler Dreieck oder Dreieckständer genannt, lässt sich als hervorragendes Spielgerät für die motorische Entwicklung bei Kindern ab einem Lebensalter von 10 Monaten einsetzen. Eine Hilfestellung von Erwachsenen ist hierbei nicht erforderlich. Das Kletterdreieck stärkt die Muskeln, fördert den Gleichgewichtssinn und die Motorik. Die Eltern haben stets im Verhältnis zum Kindesalter auf die richtige Größe des Dreiecks zu achten, damit es zweckorientiert eingesetzt werden kann und sicher ist. Die ungarische Kinderärztin E. Pikler (Pikler-Pädagogik) achtete bei der Konzeption genau auf den Sprossenabstand, die Gesamtgröße und die Konstruktion.
Wie nutzen Kinder Kletterdreiecke?
Inhaltsverzeichnis
Ab einem Lebensalter von 10 Monaten kann das Kletterdreieck eingesetzt werden, nämlich als Hilfe, um den Kindern die Einführung in das Aufrichten bzw. das aufrechte Gehen zu ermöglichen. Hat das Kind bis zu einem Alter von zwei Jahren damit geübt, wurde eine beachtliche Mobilität erworben. Danach kann das Gerät als Einhängebasis für Rutschbretter fungieren, sodass Kinder lernen, mit einer schiefen Ebene umzugehen. Dies fördert die Bewegungsentwicklung von Kindern bis zu sechs Jahren. Kletterdreiecke werden in Höhen zwischen 70 und 90 cm optimalerweise angeboten; der Sprossenabstand beträgt maximal 12 cm. Praktisch sind insbesondere klappbare Kletterdreiecke. Alternativen zu einem Kletterdreieck gibt es kaum, auf Spielplätzen gibt es einige Ideen zur Bewegungsförderung der Kinder, die jedoch zuweilen überfordern. Kinder müssen ihre motorischen Fähigkeiten optimal ausbilden, hierfür sind in den entscheidenden Altersphasen die Pikler-Dreiecke bestens geeignet.
Das Prinzip der Bewegungsentwicklung nach Emma Pikler
Die sogenannte Pikler-Pädagogik betont die autonomen Bewegungen von Kindern. Die Idee ist es, dass die Kinderentwicklung intrinsisch, das heißt von innen heraus geschieht. Eine von außen geleitete Bewegungsförderung, also ein Eingreifen der Eltern ist kaum notwendig. Pikler-Pädagogen nehmen eigenständige Aktivitäten von Kindern aufmerksam wahr und fördern diese durch entsprechende Umgebungen. Den Kindern wird Raum und Zeit gelassen, die diese benötigen, um die jeweils direkte Umgebung zu erforschen. Selbstbewusstsein und Motorik werden im unbeeinflussten Spiel gefördert. Emmi Pikler lehrte den Erziehungsansatz, Kinder mit viel Geduld und Zeit wahrzunehmen. Man hat sich jeweils dem Tempo des Kindes – auch etwa bei der Erforschung von Kletterdreiecken – anzupassen, auch als Elternteil und Pädagoge. Der Pikler-Ansatz betont die Interaktion, den Beziehungsaufbau mit dem Kind, sodass hier eine emotionale Sicherheit aufgebaut wird. Je mehr Raum einem Kind gegeben wird, desto stabiler entwickelt es sich psychisch.
Kinder und Bewegung
In der Bewegung etablieren Kinder soziale Kontakte, lernen Selbstvertrauen und Selbständigkeit und setzen sich mit dem eigenen Körper sowie den Gegenständen der direkten Umgebung auseinander. Kinder, die sich nicht genügend bewegen, weisen in ihrer späteren Entwicklung Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten auf und werden ungeschickter als ihre Altersgenossen. Neben dem Pikler-Dreieck sind es vor allem die Bewegungsformen des Springens, Laufens, Gehens, Kriechens, Klettern, Schaukelns, Schwingens, Werfens und Tanzens – sowie das Gleiten und Rutschen, die immer wieder ausgeübt werden sollen und zwar bereits im Vorschulalter. Dies fördert die individuelle Entwicklung, aber hilft dem Kind auch, auf Gleichaltrige Rücksicht zu nehmen und auf deren Bewegungsabläufe zu achten. Somit wird aus einem beweglichen Kind ein selbstbewusstes wie auch soziales Kind; eine entsprechende Feinfühligkeit ergibt sich als Vorteil in der Schul- bzw. Teenagerzeit.